Alte Gewerbe

Mittwoch, 21. März 2012

Federkielstickerei

http://www.youtube.com/watch?v=7AUX4lXjZgU

Dienstag, 20. März 2012

Lusern- die wohl kleinste Sprachinsel Europas / alte Gewerbe

Lu30

Lusern.
Dieses kleine Bergdorf liegt in einer Höhe von 1343 m auf der Hochebene von Lavarone in Südtirol. Hier versuchen die Einwohner die Sprache (mittelalterliches Bayrisch) und die Kultur der Zimbern zu erhalten. Während in anderen Orten die Sprache durch das Italienische verdrängt wurde, errichtete der Pfarrer Franz Zuchristian 1866 eine deutsche Volksschule und 1882 eine Klöppelschule. Durch einen Großbrand 1911, die Ereignisse des 1. Weltkrieges und Auswanderungen geriet die Klöppelspitze in Vergessenheit. Mit Hilfe der Lehrerin Cesara Perini aus Rovereto belebte das ansässige Kulturinstitut diese Handwerkskunst wieder neu. Seit November 1996 werden Klöppelkurse durchgeführt. Typische Muster wurden zusammen getragen, so daß heute die alten Muster der Kaiserin Maria Thersia unverändert gearbeitet werden. Diese enthalten viele Formschläge, die die Blättchen des Edelweiß darstellen.


ALTE GEWERBE:
STEINMETZE UND KLÖPPEL
Alte arbatn: maurar un knöpl
Es sind nur wenige Orte, die sich wie Lusérn mit einem
Beruf identifizieren können.
Und in der Tat zeigt ja die Tradition, daß die Menschen
dieser Gegend über Jahrhunderte hinweg geschickte Steinmetze
und immer damit beschäftigt waren, Steine zu zerlegen
und zu meißeln. Ihre Handarbeit war zu allen Zeiten
in vielen europäische Ländern nachgefragt, um mit
den Produkten Brücken, Straßen und Häuser zu bauen.
Daran erinnert besonders auch das kommunale Wappen
mit den darin abgebildeten Werkzeugen: ein großer Hammer
und eine Spitze (ein zur Bearbeitung des Steins benutzter
Meißel), überkreuzt dargestellt.
Was mithin die andere Hälfte des Himmels betrifft, so
war in Lusérn bereits vor mehr als einem Jahrhundert eine beachtete Schule alter Spitze entstanden, die
jedoch besser als tombolo (in zimbrisch: Knöpel, zu deutsch: Klöppel) bekannt ist. Die Legende will es, daß die geschulten Hände dieser Frauen viele prunkvolle Kleidungsstücke für einige der schönsten Damen des 19. Jahrhunderts bestickt haben, und es wird ebenso erzählt, daß Teile des Hochzeitskleides von Prinzessin Elisabeth, besser als Sissi bekannt, in Lusérn angefertigt worden seien.



sehr interessanter Link:

http://www.archive.org/stream/diedeutschespra00bachgoog/diedeutschespra00bachgoog_djvu.txt


Auszug:

Die Mädchen besuchen besonders zur Wintejrs-
zeit die Spitzenklöppelschule und finden da ein zwar nicht glän-^ zendes, aber immerhin annehmbares Verdienst; leider läßt der Absatz zu wünschen übrig, da man die billigen Maschinenspitzen den soliden Handspitzen vorzieht.

Freitag, 2. März 2012

Japanisches Hobelprojekt

hobel_klein

Die Ursprünge der Kesurokai

Kesurokai ist japanisch für ‚zusammen Hobeln’, und die gleichnamigen Treffen begannen 1995 in Japan, initiert von dem hochangesehenen Tempelbaumeister Sugimura San.

Sein Ziel war, verschiedene Handwerker, die normalerweise zurückgezogen arbeiten, zusammenzubringen, um traditionelle Handwerkstechniken und Wissen auszutauschen. Kernstück des Treffens ist ein Wettbewerb, möglichst lange und hauchdünne Späne von einem Holzbalken abzuhobeln, als Test für die Hobel- und Schärfkünste der Handwerker.

Diese Treffen helfen nicht nur, uralte Techniken am Leben zu erhalten, sondern vernetzen die Handwerker miteinander und sind auch für geschäftliche Verbindungen hilfreich. Die japanische Kesurokaibewegung hat rund 1500 Mitglieder und veranstaltet zweimal jährlich an wechselnden Orten in Japan ein Treffen.

Bestärkt vom Erfolg der japanischen Kesurokai fühlte Sugimura San, dass diese Form von Treffen auch für die Erhaltung von traditionellem Handwerk in anderen Ländern nützlich sein könnte. Eine Gelegenheit dazu ergab sich durch den deutschen Tischler Hannes Schnelle. Hannes hatte ursprünglich in Deutschland eine dreijährige Ausbildung zum Tischler gemacht, und ging dann auf die traditionelle Wanderschaft, um sein Wissen anzuwenden und zu erweitern. Während dieser Zeit verbrachte er geraume Zeit in Japan und wurde Sugimura Sans letzter Lehrling, bevor dieser sich zur Ruhe setzte.

Daraus entstand die erste europäische Kesurokai, die 2005 in Deutschland stattfand. Sie bot einen Rahmen für ein Forum von Handwerkern aus vielen europäischen Ländern: Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Tschechei, Schweden, Holland und eine von Sugimura San geleitete japanische Delegation. 2007 organisierte Hannes ein erweitertes Treffen in Deutschland, auf dem europäische und japanische Handwerker gemeinsam ein Tori bauten, ein traditionelles japanisches Tempeltor. Zur nächsten Kesurokai 2010 wird Hannes eine Gruppe europäischer Handwerker nach Japan führen, um dort ein japanisches Teehaus zu bauen.

In einem Zeitalter sich überstürzender technischer Entwicklungen, in dem Innovation höher angesehen scheint als Können, bietet Kesurokai eine faszinierende Rückbesinnung auf Grundwerte. Durch das gemeinsame Arbeiten überwinden diese Handwerker Kultur- und Sprachbarrieren und wirken daran mit, dass jahrhunderte alte Fähigkeiten weiterhin lebendiges Kulturerbe bleiben. Sie zeigen, dass diese Handwerke nicht nur ein Überbleibsel der Vergangenheit sind, sondern uns in puncto Nachhaltigkeit und Rohstoffknappheit helfen können, unsere Zukunft zu gestalten.
Kesurokai führt europäische und japanische Meister-Handwerker zusammen - durch gemeinsames Arbeiten, Essen, Diskutieren und den Austausch von Fähigkeiten wird das gegenseitige kulturelle Verständnis gefördert.

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